UPDATE: Smart Solar oder „Wie kommt mehr Strom in die Steckdose?“

23.11.2023:

Einjähriger Live-Test des beweglichen Solar-Paneels abgeschlossen

Das erste Ziel des Projektes „Wie kommt mehr Strom in die Steckdose?“ war es, einen theoretischen Ansatz mittels eines Demonstrators zu überprüfen. Es stand somit die Frage im Raum, ob die vertikale Ausrichtung eines Solarpaneels an den Lauf der Sonne einen spürbaren Mehrertrag ergibt. Details zu dieser Fragestellung findet man im ersten Teil des Berichtes hier.

Im zweiten Teil des Projektes planten wir, das Konzept unseres Demonstrators in eine handelsübliche Lösung zu integrieren und einen 12-monatigen Praxistest durchzuführen. Wie das Projekt fortgesetzt wurde und welche Ergebnisse dabei erzielt wurden schildern wir in diesem zweiten Teil unseres erfolgreichen Photovoltaik Projektes.

Geplant, getan! Oleg, unser Senior Software Experte, übernahm die Installation am heimischen Balkon im Juni 2022, indem er die automatische Anpassung des Paneels an den Sonnenstand in sein bestehendes, handelsübliches Balkonkraftwerk (340 Watt) integrierte. Von Vorteil war, dass die Photovoltaik Lösung schon montiert und ein Jahr in Betrieb war. Unsere Lösung konnte daher sehr einfach nachgerüstet werden.

Hintergrund, eine bestehende Anlage zu nutzen war, dass exakte Daten der vorherigen Messperiode vorlagen und somit ein direkter Vorher – Nachher Vergleich der Leistungsdaten möglich war. Als im Mai 2023 die Ergebnisse vorlagen, war die Spannung im Projektteam groß! Können die durchgeführten Messungen am Balkonkraftwerk die Messungen des Demonstrators bestätigen oder kam es zu Abweichungen?

Kurz zusammengefasst – der Langzeittest hat die Erwartungen mehr als erfüllt! Die gewonnenen Daten bestätigten fast auf den Punkt genau die des Demonstrators. Die Langzeitmessung mit vertikaler Anpassung des Paneels ergab einen Zuwachs von 18,4% gegenüber dem nicht beweglichen Paneel. Was noch einmal einen Mehrertrag von annähernd 2% gegenüber dem Demonstrator ergab.

Für den Statistiker – um den Vergleich realistisch zu gestalten, haben wir eine Gewichtung der gewonnenen Rohdaten vorgenommen. Bei den gemessenen Sonnenstunden der Vergleichszeiträume ergab sich eine Abweichung von annähernd 3%. Diese haben wir in den Nettoertrag der Balkonanlage eingerechnet. Damit haben wir den zweiten Teil des Projekts ebenfalls positiv abgeschlossen.

Natürlich ist das Gesamt-Projekt noch lange nicht abgeschlossen. Aktuell verfolgen wir die Diskussionen der Bundesregierung über das Solarpaket I. Sollte die Leistungsgrenzen für Steckersolar-Geräte ab 2024 angehoben werden, möchten wir unseren Ansatz im nächsten Jahr bei der Installation einer Balkonanlage mit 800 Watt einsetzen.
Parallel dazu wurde Interesse von einem kommerziellen Solarparkbetreiber geäußert, das Konzept im gewerblichen Bereich zu testen.

Stay tuned!

Valyue Energiewende